
1. Vor dem Einzug
Bevor Ihr Welpe bei Ihnen einzieht, sollten mindestens die wichtigen Punkte auf unserer Welpen-Checkliste bereits erledigt sein.
Werfen Sie auch einen Blick auf unsere Zubehör-Tipps für Dinge, die nicht im Welpenpaket enthalten sind und daher noch besorgt werden sollten.
Nehmen Sie sich mindestens die erste Woche ab Einzug Ihres Welpen Urlaub. Planen Sie auch keine anderen größeren Termine, sodass Ihr Welpe weder länger alleine sein muss noch zu viel Trubel zuhause ist.
In der Anfangszeit soll Ihr Welpe die Chance haben, eine stabile Bindung zu Ihnen aufzubauen und Ihre täglichen Routinen zu lernen.
Bereiten Sie bis zum Einzugstag Ihr Zuhause so vor, dass Ihr Welpe einziehen kann. Bringen Sie freiliegende Kabel sicher unter (z. B. Kabelkanäle, Steckdosenboxen), verstauen Sie Kleinteile (Kinderspielzeug etc.) außer Reichweite und prüfen Sie alle Räume, in denen sich Ihr Welpe aufhalten soll, auf giftige Pflanzen, Absturzgefahren (z. B. zugängliches Sofa) und andere Gefahren.
Stellen Sie auch schon den Welpenauslauf auf, die Napf-Ecke und ggf. Pipi-Matten und ein oder zwei weitere Bettchen oder Höhlen.
2. Abholtag
Bereiten Sie am Abholtag bitte eine Transportbox für Ihren Welpen vor, auch wenn Sie zu zweit zum Abholen kommen. Die Transportbox sollte mindestens eine offene Einkaufskiste oder ein Wäschekorb sein. Im Idealfall handelt es sich um eine geschlossene, autosichere Hundebox, die klein genug ist, um sie auf dem Autositz zu verstauen und dort zu sichern (z. B. durch Anschnallen mittels vorhandener Laschen).
Die Transportbox sollte mit mehreren Handtüchern oder Decken ausgelegt sein, die Sie auswechseln können, falls sich Ihr Welpe während der Fahrt übergeben oder lösen müssen sollte.
Denken Sie für Fahren über zwei Stunden Dauer daran, einen kleinen Napf und stilles Wasser für Ihren Welpen mitzunehmen.
Am Abholtag haben wir genug Zeit, um noch offene Fragen zu klären. Zögern Sie nicht, uns Ihre Fragen zu stellen, bevor es auf den Heimweg geht. Alternativ sind wir natürlich auch nach dem Einzug Ihres Welpen wie gehabt für Sie erreichbar.
Halten Sie bitte auf dem Heimweg so wenig wie möglich an. Für längere Fahrten empfehlen wir Ihnen, Ihren Welpen zum Lösen in seine Transportbox zu setzen. Ist es wirklich dringend, wird er sich auf dem weichen, saugstarken Untergrund bald lösen. Tauschen Sie verdrecktes Handtuch oder Decke anschließend einfach aus.
Trotz passendem Geschirr und Leine ist das Absetzen Ihres Welpen an Raststätten oder am Straßenrand sehr riskant. Welpen erschrecken sich noch schnell und laufen deutlich schneller als Sie, wenn sie Angst haben. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen mit Würmern, Flöhen oder anderen Krankheiten, wenn Sie Ihren Welpen an viel genutzten (sowohl von Wildtieren als auch anderen Haushunden) Raststätten & Co. absetzen und schnüffeln lassen.
3. Erste Nächte
Ihr Welpe verbringt jetzt seine allerersten Nächte ohne Mutter und Geschwister. Für ihn ist es daher besonders wichtig, Ihre Präsenz zu spüren.
Aus diesem Grund stellen Sie den Welpenauslauf mit Bettchen, Pipi-Matte, Wassernapf und Kuscheltier bzw. Spielzeug direkt neben Ihrem Bett auf.
Meldet sich Ihr Welpe nachts, bringen Sie ihn ggf. nach draußen zum Lösen. Meldet er sich nachts vielfach hintereinander, braucht er vermutlich einfach nur die Bestätigung, dass Sie da sind. Legen Sie gerne auch ein getragenes T-Shirt in sein Bettchen und zeigen ihm, dass Sie da sind.
Manche Welpen haben keine Probleme damit, sich nachts in ihrem Welpenauslauf auf einer waschbaren Pipi-Matte zu lösen. Einige schlafen sogar schon von Anfang an die Nächte durch.
Und dann gibt es da Welpen, die ein unglaubliches Theater im Welpenauslauf machen. Zeigen Sie Ihrem Welpen, dass Sie da sind, und bringen ihn ein- oder zweimal nachts zum Lösen raus.
Sollte er aber weiterhin unruhig sein, sollten Sie auch Konsequenz üben und ihn machen lassen - hat er alles, was er braucht, wird er sich bald beruhigen.
Die meisten unruhigen Welpen beruhigen sich innerhalb der ersten drei Nächte im Welpenauslauf. Halten Sie also gut durch und bleiben Sie konsequent. Holen Sie den Welpen keinesfalls mit ins Bett, denn hier besteht große Verletzungsgefahr!
4. Spaziergänge
Ihr Welpe ist körperlich noch lange nicht ausgewachsen, wenn er bei Ihnen einzieht. Seine Bänder und Sehnen sind weich, sein Skelett noch weich und nur locker verbunden.
Körperliche Belastung sollte daher nicht an erster Stelle stehen. Das muss sie auch nicht: Schnüffeln, Erkunden und Spielen in den eigenen vier Wänden und im eigenen Garten sind in den ersten Tagen und Wochen aufregend genug für Ihren Welpen. Beschränken Sie Ihre Aktivitäten mit dem Welpen daher anfangs vor allem auf das eigene Grundstück bzw. Grünflächen um das Haus herum.
Erste Spaziergänge sollten nicht nur aus Laufen bestehen. Ihr Welpe soll seine neue Umgebung ausgiebig erkunden dürfen. Lassen Sie ihn viel beobachten, schnüffeln und erkunden. Halten Sie dafür immer wieder an und lassen Ihren Welpen machen. Das macht ihn sehr schnell sehr müde.
Erste Erziehung darf nicht fehlen: Bringen Sie Ihrem Welpen bei, sich auf Sie zu konzentrieren, z. B. mittels hoher Stimme und/oder winzigen Leckerlis. Fixiert er fremde Menschen oder Hunde zu sehr oder bellt sie aus Unsicherheit an, lenken Sie seine Aufmerksamkeit sofort auf sich. Arbeiten Sie auch schon an der Leinenführigkeit.
Für Spaziergänge oder andere Ausflüge sollten Sie immer ein gut sitzendes Geschirr und eine kurze Leine (1,5 bis 2 m Länge) nutzen. Eine Flexileine oder gar ein Halsband sind völlig ungeeignet für Welpen.
Beschränken Sie Spaziergänge auf anfangs nicht mehr als etwa 15 min reine Laufzeit. Beobachten, Schnüffeln, Spielen & Co. darf Ihr Welpe natürlich länger. Er sollte sich aber weder körperlich noch geistig komplett überfordern. Begrenzen Sie daher auch Ausflüge an aufregende Orte auf maximal einmal täglich und bleiben Sie nur so lange, wie Ihr Welpe wach und belastbar ist.
Wirkt Ihr Welpe draußen müde oder dreht vielleicht sogar komplett auf (bellt und schnappt vielleicht sogar), dann beenden Sie den Ausflug, denn jetzt ist er überfordert. Die übrigen kurzen Spaziergänge desselben Tages sollten dafür dann eher an ruhigen Orten stattfinden.
5. Besuch & Hundeschule
In den ersten Tagen und Wochen arbeiten Sie mit Ihrem Welpen an Ihrer Bindung. Sie sind seine wichtigste(n) Bezugsperson(en) - er soll sich an Ihnen orientieren, wenn er unsicher ist, und zu Ihnen kommen, wenn Sie ihn rufen.
Ist diese Bindung erst einmal am Wachsen, stellen Sie Ihrem Welpen Stück für Stück und immer öfter andere Menschen vor. Nehmen Sie sich Zeit für das Gewöhnen an (für den Welpen) fremde Menschen und andere Hunde aus dem Bekanntenkreis. Überfordern Sie Ihren Welpen mit zu vielen zu langen und zu häufigen neuen Kontakten, könnte er diese negativ erleben und ängstlich bis aggressiv werden.
Auch die Hundeschule empfehlen wir erst dann aufzusuchen, wenn die Bindung zu Ihrem Welpen schon gut ausgeprägt ist.
Stellen Sie sich und Ihren Welpen gerne schon früh bei mehreren Hundeschulen vor und beobachten eine Welpen-Stunde von Weitem. Sagt Ihnen eine Hundeschule zu, klären Sie die Aufnahmebedingungen (Impfstatus, Entwurmung, Parasitenschutz, Haftpflichtversicherung etc.).
Wir empfehlen, die Hundeschule nicht vor der 10. Lebenswoche Ihres Welpen aufzusuchen. Je kleiner Ihr Welpe ist, desto später sollte er mit der Hundeschule beginnen.
Achten Sie auch darauf, dass die Spielgruppen in kleine und große Welpen aufgeteilt sind. Es sollten nicht mehr als 5 Welpen auf einen Hundetrainer pro Gruppe spielen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Ihr Welpe von anderen Welpen überrant und gemobbt wird, ohne dass ein Trainer rechtzeitig eingreifen kann.